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er Tod ist ein Thema, bei dem oft beklemmende Gefühle hochkommen. Hierzulande gehört er zu den gesellschaftlichen Tabus, über die man nicht so einfach spricht. Wie Menschen mit dem Tod umgehen und was sie von ihm denken, sei ihre Privatangelegenheit, die die nötige Sensibilität erfordert. Auch deswegen schieben wir den Tod im Alltag oft beiseite. Doch denken wir über ihn in unserem stillen Kämmerlein nach, beschleicht uns zumeist die Angst. Immer geht er mit zahlreichen Ungewissheiten einher. Zugleich steht er für eine furchteinflößende Endgültigkeit. Hier liest du, weswegen du keine Angst vor dem Tod haben musst.

5 gute Gründe: Warum du dich nicht vor dem Tod fürchten musst

Wissenschaftler arbeiten zwar auf Hochtouren an der Unsterblichkeit des Körpers , aber noch müssen wir uns mit dem Tod abfinden. Er trifft jeden von uns – früher oder später. Was nach dem Tod passiert, lässt sich nicht mit Gewissheit sagen. Die Philosophie, Metaphysik und Religion bieten hierzu zahlreiche mögliche Antworten. Auch wertvolle Nahtoderfahrungen helfen uns dabei, einen Blick in die Ewigkeit zu erhalten. Dennoch erfüllt uns der Tod mit Unbehagen. Setze dich mit ihm näher auseinander, um die Angst davor zu verlieren. Das bereichert dein Leben.

1. Grund: Sterben bedeutet schmerzfrei sein

Beim Sterben verliert der Mensch seine Wahrnehmung für den eigenen Körper. Du fühlst nichts mehr und dementsprechend auch keine Schmerzen. Das ist ein Grund, warum Schwerkranke mit großen Schmerzen gelegentlich den Freitod wählen. Sicherlich mag manche Todesursache anfangs Schmerzen auslösen, aber das Sterben an sich ist schmerzfrei. Werden die Schmerzen vor dem Sterbeprozess zu groß, schaltet unser Körper sogar das Bewusstsein aus. Er schützt uns und bringt uns in einen anderen Zustand – ohne Schmerzen.

2. Grund: Nicht zu leben, ist nicht schrecklich

Was passiert nach dem Tod? Die einen haben Bilder von Himmel oder einem Paradies im Kopf, während andere an die Reinkarnation glauben. Für manche wechseln wir nur den energetischen Zustand. Dem gegenüber steht die Überzeugung, dass wir nach dem Tod komplett von der Welt verschwinden. Alle Vorstellungen haben jedoch eines gemeinsam: Die irdische Nicht-Existenz ist nicht schlimm. Es gibt daher keinen rationalen Grund, davor Angst zu haben.

Kannst du dich bewusst an ein Leben vor deiner jetzigen Existenz erinnern? Manche Menschen können dies oder erhalten dazu im Rahmen einer Rückführung Anhaltspunkte. Ganz gleich, ob du dich daran erinnern kannst oder nicht: Die Zeit vor deiner derzeitigen Existenz betrübt dich nicht. Also muss dich auch nicht die Zeit betrüben, die danach kommt.

3. Grund: Der Tod ist nicht zwingend das Ende

Niemand kann mit Gewissheit sagen, was nach dem Tod auf dich zukommt. Nahtoderlebnisse helfen dabei, aber auch sie unterscheiden sich voneinander. Demnach scheint es Unterschiede zu geben. Der Ausspruch „das Leben ist ein Geschenk“ stimmt zwar, aber der Tod kann auch etwas Wunderbares sein. Wenn du nicht mehr dein irdisches Leben hast, heißt das nicht automatisch, dass du komplett „aus der Welt bist“. Es ist sehr wahrscheinlich, dass auf das Leben auf der Erde ein weiteres Dasein folgt. Davon gehen inzwischen auch anerkannte Physiker aus. Deine Existenz, in welcher Form auch immer, kann nach dem Tod sogar besser sein. Schon Sokrates hielt so weise fest: „Niemand kennt den Tod, es weiß auch keiner, ob er nicht das größte Geschenk für den Menschen ist. Dennoch wird er gefürchtet, als wäre es gewiss, dass er das schlimmste aller Übel sei.“

4. Grund: Die Angst vor dem Tod ist oft das Fehlen eines erfüllten Lebens

Einige Menschen glauben nur, Angst vor dem Tod zu haben. In Wirklichkeit steckt dahinter die Angst vor dem Leben. Sie führen bewusst oder unbewusst ein unerfülltes Dasein, welches von Zwängen und Ängsten bestimmt ist. Tief in ihrem Inneren wissen sie, wie fremdbestimmt sie leben. Ihre Potenziale schöpfen sie nicht aus, sondern lassen sich wie einen Ping-Pong-Ball hin- und-her kontrollieren. Ist der Tod nahe, wird ihre Angst zu sterben immer größer. Sie möchten vom Leben nicht loslassen, da sie das Gefühl haben, sie hätten nicht wirklich gelebt. Am liebsten würden sie alles auf einmal nachholen, aber wissen, dass dafür jetzt die Zeit zu spät ist. Bedenke also immer: Am Ende deines irdischen Lebens bereust du nicht, was du getan hast, sondern das, was du nicht getan hast. Lebe ein erfülltes Leben und deine Angst vor dem Tod minimiert sich automatisch.

5. Grund: Wir machen Platz für etwas Neues

In der Natur gibt es ein einfaches und funktionierendes Prinzip: Etwas stirbt, damit etwas Neues entstehen kann. Hinter diesem Naturgesetz verbirgt sich Hoffnung. Wenn alle ewig weiterleben würden, würde die Weltordnung durcheinanderkommen. Indem wir Platz machen, haben unsere Nachkommen eine Chance auf ein erfülltes Leben.

6 Tipps gegen die Angst vor dem Tod

Gute Gründe, keine Angst vor dem Tod haben zu müssen, hast du jetzt. Doch unsere Ratio spielt uns manchmal einen Streich und wir fürchten uns dennoch. Deswegen sind hier für dich 6 Tipps, wie du außerdem mit der Angst vor dem Tod produktiv umgehen kannst.

  1. Verdränge deine Angst nicht. Fürchtest du dich vor etwas, denk darüber umso mehr nach. Setze dich damit intensiv auseinander, indem du sich darüber eingehend informierst. Überlege, woher deine Angst kommt.
  2. Sprich über die Angst. Es mag trivial klingen, aber es hilft, über die Angst vor dem Tod mit anderen zu sprechen. Selbsthilfegruppen bauen auf diesem Prinzip auf und das hat gute Gründe. Mithilfe eines offenen Gesprächs erweiterst du deine Gedankenwelt. Du erhältst neue Gedankenanstöße und diese helfen dir, mit der Angst umzugehen. Frag deine Freunde oder Familie, wie sie über den Tod denken und ob sie Angst davor haben.
  3. Analysiere deine Angst. Häufig wissen wir gar nicht, wovor wir genau Angst haben. Es handelt sich um ein diffuses Gefühl, welches uns Unbehagen bereitet. Umso wichtiger ist es, diese Ungewissheit zu analysieren. Hast du eher Angst vor dem Sterben an sich oder vor dem nicht mehr da sein? Machst du dir Sorgen um deine Angehörigen? Was auch immer dahinter steckt, wenn du weißt, was dir Furcht bereitet, kannst du gezielt dagegen angehen.
  4. Nutze deine Angst für etwas Gutes. Wenn du dir deiner Endlichkeit bewusst bist, kannst du sie besser nutzen. Du weißt Zeit dann besser zu schätzen und wendest sie für Sinnvolles auf. Darüber hinaus gewinnst du an Dankbarkeit und bist glücklicher, denn selbstverständlich ist so (fast) nichts mehr. Du gehst Ziele stringenter an und verschiebst deine Prioritäten auf das wirklich Wichtige im Leben.
  5. Bereite dich vor. Die Angst vor dem Tod kann lähmend sein. Lass es nicht so weit kommen, sondern werde aktiv. Selbst in jungen Jahren können wir unverhofft sterben. Indem wir rechtliche Vorkehrungen in Form von einem Testament oder einer Patientenverfügung treffen, bereiten wir uns auf den Tod vor. Das mag zuerst unangenehm oder dramatisch erscheinen, dient aber auch der Angstbekämpfung. Zur Vorbereitung gehört auch, generell Unangenehmes und Wichtiges nicht aufzuschieben. Gleiches zählt für Sympathie- und Liebesbekundungen. Sag deinen Liebsten, wie sehr du sie schätzt - regelmäßig. Das gibt dir und ihnen ein gutes Gefühl.
  6. Erfreue dich am Leben. Die Endlichkeit darf dich nicht stressen. Koste das Leben stattdessen in vollen Zügen aus, ohne anderen zu schaden. Achte auf deine Mitmenschen, pflege zwischenmenschliche Beziehungen und sei achtsam.

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Photo by Sahand Hoseini on Unsplash

Publiziert am
Aug 30, 2022
 in Kategorie:
Der Tod

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