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ERT, chatGPT, AlexNet und mehr: Für private oder gewerbliche Zwecke lassen sich inzwischen unterschiedlichste KI-Modelle mit dem Computer nutzen. Das bringt eine anhaltende Debatte in Gang, ob Künstliche Intelligenz (KI) der menschlichen Kreativität ein Ende setzt. Hierbei stehen sich zwei Lager gegenüber: Einerseits gibt es die Befürworter, die in KI ein Werkzeug sehen, um kreative Prozesse zu ergänzen und zu erweitern. Andererseits existieren die Kritiker, die auf die potenzielle Gefahr aufmerksam machen, dass diese bahnbrechende Technik die Menschheit bzw. ihre Gabe zur Schöpfung überflüssig macht. Was denkst du? Lass dich auf eine kurze, gedankliche Reise ein, die die Natur der Kreativität, die Rolle der Technologie in der Kreativbranche und das zukünftige Zusammenwirken von Mensch und Maschine beleuchtet.

Was ist eigentlich Kreativität?

Kreativität ist ein vielschichtiges Phänomen, das tief in der menschlichen Erfahrung verwurzelt ist.

Aus psychologischer Sicht wird Kreativität oft als die Fähigkeit beschrieben, neuartige und angemessene Lösungen für Probleme zu finden, originelle Werke zu schaffen oder ungewöhnliche Verbindungen zwischen Ideen herzustellen.

So weit, so gut. Kulturell und philosophisch betrachtet, spiegelt Kreativität die Vielfalt der Erfahrungen und Werte wider, die in Kunst, Literatur, Musik und mehr Ausdruck finden. Diese menschliche Kreativität fußt auf komplexen kognitiven Prozessen, emotionaler Tiefe und sozialen Interaktionen, die zusammen innovative und bedeutungsvolle Ergebnisse hervorbringen.

Im Kontrast dazu steht die KI-generierte Kreativität, die durch Algorithmen ermöglicht wird. Sie lernt, Muster zu erkennen und Daten zu analysieren. Basierend darauf erstellt sie Werke, die denen des Menschen ähneln. Die Definition von Kreativität in Bezug auf künstliche Intelligenz konzentriert sich oft auf die technische Fähigkeit, originelle Outputs zu generieren, die von Menschen als neu oder innovativ wahrgenommen werden. Obwohl der Computer beeindruckende Ergebnisse in verschiedenen kreativen Domänen erzielt hat, bleibt die Frage, ob diese als "kreativ" im menschlichen Sinne gelten können. Du siehst: Der Vergleich zwischen menschlicher und KI-generierter Kreativität berührt daher nicht nur technische und ästhetische Aspekte, sondern vor allem tiefgreifende philosophische Fragen. Sie setzen sich mit dem Wesen von Kreativität, Bewusstsein und der Einzigartigkeit menschlicher Erfahrungen auseinander.

Auswirkungen von KI auf menschliche Kreativität

Die Einbeziehung von Künstlicher Intelligenz der Kreativbranche hat positive und negative Seiten. Einerseits hat KI die hochproduktive Fähigkeit, menschliche Kreativität zu fördern. Wie? Indem sie zeitaufwendige und repetitive Aufgaben übernimmt, wodurch Künstler, Designer und Schriftsteller mehr Freiraum erhalten, sich auf den originellen und innovativen Aspekt ihrer Arbeit zu konzentrieren. Durch die Entlastung von Routinetätigkeiten bleibt mehr Zeit, sich in komplexere, kreative Überlegungen und experimentelle Ansätze zu vertiefen.

Andererseits besteht die Befürchtung, dass KI menschliche Kreativität beseitigt. Wie? Indem sie bestimmte kreative Aufgaben nicht nur effizienter, sondern auch auf Weisen ausführt, die menschliche Fähigkeiten übertreffen. Dies wirft Fragen nach dem Wert menschlicher Kreativität in einer von KI dominierten Zukunft auf.

Was davon eintritt, hängt (bisher noch) von der Menschheit selbst ab. Die aktuellen KI-Modelle stellen eine wertvolle Ergänzung zu den Stärken des Menschen dar. Durch die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine lassen sich innovative Lösungen und Kunstwerke schaffen, die weder alleine von Menschen noch von KI erreicht werden. Diese Synergie ermöglicht es, die einzigartigen emotionalen und intuitiven Fähigkeiten des Menschen mit der enormen Verarbeitungskapazität und den Lernfähigkeiten der KI zu vereinen, was zu bisher unvorstellbaren kreativen Ausdrucksformen führt. Solche Kollaborationen könnten letztendlich dazu beitragen, die Grenzen dessen, was kreativ möglich ist, neu zu definieren und dabei die Rolle der KI von einer potenziellen Bedrohung in einen wertvollen Partner für die menschliche Kreativität umzuwandeln. Und wenn der Mensch KI-Modelle so nutzt und programmiert, tut sich ein weiteres Thema auf, was nicht außen vor gelassen werden darf: die rechtliche und moralische Seite.

Ethik, Datenmissbrauch und Urheberrechte in der KI-generierten Kreativität

Die Ethik, der Datenmissbrauch und die Urheberrechte in der KI-generierten Kreativität sind von zentraler Bedeutung. Ein prägnantes Beispiel hierfür ist die Entwicklung von KI-Systemen, die in der Lage sind, Musik zu komponieren. Diese künstlich generierten Werke unterscheiden sich kaum oder gar nicht von den Werken lebender oder verstorbener Künstler. Erreicht wird dies durch ein Training der Systeme mit umfangreichen Datenmengen, die aus existierenden musikalischen Kompositionen bestehen - ohne dass die Zustimmung der ursprünglichen Urheber eingeholt wurden. Ähnliche rechtliche Schwierigkeiten ergeben sich in der Printbranche.

Darüber hinaus ergeben sich ethische Bedenken hinsichtlich der Transparenz und der Verantwortlichkeit bei der Erstellung und Verbreitung von KI-generierten Werken. Untergräbt KI nicht nur die Anerkennung und möglicherweise die Einkommensquellen der Originalkünstler, sondern wirft auch Fragen nach der Authentizität und dem Wert solcher Kreationen auf?

Das zeigt deutlich: Die Notwendigkeit, klare Richtlinien und Gesetze zu Urheberrechten zu entwickeln, ist unabdingbar.

Dabei darf es aber nicht darum gehen, die Innovation zu hemmen. Faire Entschädigungen für die Nutzung urheberrechtlich geschützter Werke zur Ausbildung von KI sind zu diskutieren, um eine ethische Grundlage für die KI-generierte Kreativität zu schaffen.

Zukunft der Kreativität in einer von KI geprägten Welt

Es gibt verschiedene Szenarien, wie die Zukunft der Kreativität durch die Zunahme und Verbesserungen von KI-Modellen aussehen kann.

Szenario 1: Symbiose und Erweiterung

  • KI wird als Werkzeug genutzt, das menschliche Kreativität erweitert, indem es neue Perspektiven und Möglichkeiten bietet.
  • Künstler und Kreative nutzen KI, um Routineaufgaben zu automatisieren, wodurch mehr Zeit für den kreativen Prozess bleibt.
  • Bildungseinrichtungen lehren die Integration von KI in kreative Disziplinen, fördern Innovation und bereiten Schüler/Studenten auf zukünftige Arbeitsmärkte vor.

Szenario 2: Autonome KI-Kreation

  • KI entwickelt die Fähigkeit, unabhängig kreative Werke zu erstellen, die mit denen menschlicher Künstler konkurrieren oder diese sogar übertreffen.
  • Die Gesellschaft beginnt, KI-generierte Kunst als eigene Form der Kreativität anzuerkennen, wodurch neue Genres und Formate entstehen.

Szenario 3: Mensch-KI-Kollaboration

  • Menschen und KI arbeiten zusammen, um Werke zu schaffen, die ohne diese Zusammenarbeit nicht möglich wären, wobei jeder Teil seine einzigartigen Stärken einbringt.
  • Die Entstehung neuer Berufe und Rollen, die auf der Koordination und Interpretation von KI-generierten Inhalten basieren.

Die smarte Fusion aus KI und Kreativität

Es steht außer Zweifel, dass die Einführung und der rasante Fortschritt digitaler KI-Modelle in die Kreativbranche einen Wendepunkt markiert. Er weist sowohl immense Möglichkeiten als auch tiefgreifende Herausforderungen auf. Für eine optimale Nutzung dieser Technologie, ohne dabei die ethischen Grundwerte und die Anerkennung kreativer Beiträge zu untergraben, ist ein bewusstes und wohlüberlegtes Vorgehen notwendig. Künstler und Entwickler stehen vor der Aufgabe, eine Allianz mit KI zu formen. Diese sollte die Vorzüge beider Welten vereinen: die unermüdliche Fähigkeit der KI, Daten zu analysieren und Muster zu erkennen, gepaart mit der menschlichen Kapazität für emotionalen Ausdruck und tiefgreifendes Denken.

Wichtig bei all diesen Überlegungen ist dieser Grundsatz:

Die Schaffensgabe des menschlichen Geistes ist die Grundlage aller computergesteuerten und KI-generierten "neuen" Kreativität.

Ohne dem, gäbe es kein "Futter" für den Computer, um neuartige Verknüpfungen und Auswertungen zu kreieren. Der Computer kann nur das verwenden, was der intelligente Mensch ihm eingegeben hat. 

Wahr ist natürlich auch, dass stark daran gearbeitet wird, dass die KI sich selbst weiterentwickelt und somit sozusagen ein "Eigenleben" kreiert. Menschen mit guten Absichten werden damit Gutes tun. Menschen mit schlechten Absichten werden dies für ihre eigenen, schlechten Vorhaben verwenden. Dies war schon immer so (siehe Nuklearenergie und Atombombe als Abschreckung gegen Völkermord und dann die prompte Verwendung dieser Technologie, um Menschen zu vernichten). Leider gibt es diese zwei Seiten, zwei Lager mit sehr unterschiedlichen Beweggründen.

Indem KI als ein Instrument betrachtet wird, das nicht den Niedergang, sondern die Erweiterung menschlicher Kreativität bedeutet, trägt sie zur Unsterblichkeit der menschlichen Seele und des Geistes in der Kunst bei. Während also das physische Gehirn dem Tod unterliegt, blüht das kreative Leben weiter und die Schaffenskraft eines Einzelnen ist unsterblich.

Weitere Informationen und Quellen zum obigen Thema:

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Hinweis in eigener Sache: Dieser Beitrag dient rein zu Informationszwecken. Weder teilen noch lehnen wir die dargelegte Sichtweise ab.

Photo by AJ Colores on Unsplash

Publiziert am
Feb 21, 2024
 in Kategorie:
Digitale Unsterblichkeit

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